Jeder kennt es: Der Kostendruck ist da. Besonders in Branchen, wie dem Maschinen- und Anlagenbau, in denen selbst kleine Kosteneinsparungen entscheidend sind, ob man einen Auftrag gewinnt oder verliert, ist man dankbar um jede Stellschraube, die gedreht werden kann.
Wir zeigen dir nachfolgend verschiedene Ansatzpunkte auf, wie du Schritt für Schritt die Kosten deiner Blechbauteile signifikant reduzieren kannst:
1 I Konstruktionsoptimierung
Analysiere das Design deiner Bauteile, um mögliche Vereinfachungen zu finden, ohne dabei die Funktionalität zu beeinflussen. Durch die Optimierung deiner Bauteilkonstruktion lassen sich Materialverschwendung vermeiden und Herstellungskosten senken. Durch eine clevere (Um-)Konstruktion können Bauteile kosteneffizienter mit Kosteneinsparungen von bis zu 20-30% hergestellt werden.
2 I Materialoptimierung
Überdenke die Wahl des Materials und wähle ein günstigeres Material, das den Anforderungen deines Bauteils entspricht. Überprüfe dabei die Materialspezifikationen und versuche, dünnere oder günstigere Werkstoffe zu verwenden, ohne die Festigkeits- und Funktionalitätsanforderungen zu beeinträchtigen.
3 I Wahl der Fertigungsmethode
Evaluiere die gewählten Fertigungsmethoden. Als Folge einer optimierten Konstruktion kannst du beispielsweise den Prozessschritt Schweißen durch Biegen ersetzen, um deine Produktionskosten zu senken. Ebenso ist das Herstellungsverfahren Laserschneiden schneller und effizienter als zum Beispiel auf nachgelagertes Bohren angewiesen zu sein.
4 I Prozessoptimierung
Überprüfe sämtliche Produktionsprozesse und suche nach Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Automatisierung, verbesserte Werkzeugnutzung und optimierte Arbeitsabläufe können die Produktionskosten senken. Die Vielfalt an Möglichkeiten macht die Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen sehr komplex. Erste Ansätze findest du auf der Seite der TRUMPF Smart Factory Consulting.
5 I Erhöhung der Stückzahl
Durch die Erhöhung der Anzahl der zu fertigenden Bauteile können die Fixkosten auf eine größere Menge verteilt werden, wodurch die Stückkosten sinken. WICHTIG: Prüfe, ob eine größere Bestellmenge wirtschaftlich und der Umwelt zuliebe sinnvoll ist. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Variantenvielfalt zu reduzieren, um mehr Gleichteile in die Produktion überführen zu können. Eine methodische Analyse, gestützt durch Software, kann hier viel Arbeit abnehmen.
6 I Qualitätsmanagement
Ein effektives Qualitätsmanagement kann Kosten senken, indem Ausschuss, Nacharbeit und Reklamationen reduziert werden. Implementiere Qualitätskontroll- und Inspektionsverfahren, um sicherzustellen, dass deine Bauteile den erforderlichen Standards entsprechen. Die beste Qualitätssicherung ist jedoch Prävention: Schon bei der Produktentstehung in der Konstruktion sollte daher die fertigungstechnische Machbarkeit in Bezug auf die verfügbaren Maschinen überprüft werden.
Für dich zusammengefasst:
Zu Beginn der Prozesskette Blech hat die Konstruktion einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten deines Bauteils. Sie legt den Grundstein für die darauffolgenden Fertigungsschritte und bestimmt die Wahl geeigneter Fertigungsmethoden in der Blechbearbeitung. Neben der Konstruktionsoptimierung beeinflusst ebenfalls die Materialwahl anfallende Kosten. Gleichzeitig trägt eine effiziente Verschachtelung dazu bei, den Materialeinsatz zu optimieren und somit den Materialverbrauch sowie möglichen Ausschuss zu reduzieren. Prozesskosten lassen sich langfristig durch Automatisierung, effektives Qualitätsmanagement und der daraus resultierenden Effizienzsteigerung senken. Eine Erhöhung der Stückzahl zur Kostenreduktion solltest du nur dann in Erwägung ziehen, wenn dies aus nachhaltiger und wirtschaftlicher Perspektive sinnvoll erscheint. Durch Ergreifung der genannten Maßnahmen kann eine Produktionsoptimierung erreicht werden, ohne die Qualität oder Funktionalität der hergestellten Bauteile zu beeinträchtigen. So unterstützt du dein Unternehmen dabei, wettbewerbsfähiger zu sein und die Rentabilität zu steigern.